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Flaute bei den Autohändlern

„Ja ist es denn ein Wunder?“ schreibt n-tv.de heute morgen. Natürlich nicht. Wie bereits von wenigen Experten noch in der Planungsphase der Abwrackprämie kritisiert, fällt die Autobranche nach dem künstlichen Hoch nun in ein umso tieferes Tal. Insbesondere bei den Rennern der Abwrackprämie, den Kleinfahrzeugen machen sich die vorgezogenen Käufe nun mehr als bemerkbar. Verglichen zum Vormonat sind die Autokäufe im September um die Hälfte eingebrochen. Gleichzeitig reagiert erst jetzt der Arbeitsmarkt, der ja ein typischer „Lagger“ ist, auf die vergangene Rezession. Die Käufe dürften also weiter zurückgehen. Für die Bundesregierung war die Aktion jedoch ein Erfolg. Die 5 Mrd. Euro, die für die Abwrackprämie bereitgestellt wurden, sind alleine über die Mehrwertsteuereinnahmen in Verbindung mit Multiplikatoreffekten wieder eingenommen worden. Den Autohändlern die ohnehin seit Jahren über schlechte Renditen und hohe Zugeständnisse an die Autohersteller klagen, bringt all das nichts. Sie müssen mit weiter knappen Mitteln versuchen dem Kunden optimalen Service und Beratung zu bieten. Das das jedoch seit Jahren mehr schlecht als recht gelingt, bedarf nicht erst einer Studie (wie der von concertare). Am Ende dieses Teufelskreises werden nur die finanzstärksten Händler überleben. Eine verzwickete Situation, wenn dann noch der Kunde kommt und den billigsten Preis einfordert. Helfen würde der Branche eigentlich nur ein starkes Wirtschaftswachstum. Doch selbst das würde die bestehenden Probleme nur kaschieren. Es ist also durchaus denkbar, dass die Konzerne nun die Abwrackprämie aus eigener Tasche zahlen müssen. In den Referenzpreisen der Kunden ist die Prämie nun ohnehin fest verankert. Und eine alte Marketingweisheit: Preise senken ist ein Leichtes, sie wieder zu erhöhen extrem schwierig. 20% Rabatt von 100 sind 80. 20% Aufschlag auf 80 leider aber nur 96…